Meine Gedanken zu Elektrofahrzeugen (Autos)

[aktualisiert am 08.09.2023]

Elektromobilität, die Nutzung von Elektrofahrzeugen statt von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren, gewinnt in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung und wird von staatlicher Seite auch sehr unterstützt. Dies ist vor allem auf die Klimakatastrophe und die Notwendigkeit einer nachhaltigeren Mobilität zurückzuführen. Elektrofahrzeuge haben im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren einige Vorteile: Sie sind in der Regel leiser, haben keine Abgase und sind energieeffizienter.

Ein Nachteil von Elektrofahrzeugen ist jedoch, dass sie im Vergleich zu Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren immer noch teurer sind. Daran ändern auch die diversen Förderungen der Regierung oder der Fahrzeughersteller nichts, zumal diese ja nun nach und nach auslaufen oder beschränkt werden. Preistreiber sind hier sicherlich vor allem die Entwicklungskosten, die Preise für Batterien und das es einfach auch ein Thema ist, mit dem sich gutes Geld verdienen lässt. Auch die Infrastruktur für Elektrofahrzeuge, insbesondere öffentliche Ladestationen, ist noch nicht so ausgebaut, dass man wirklich, ohne zu zögern, wechseln kann. Es gibt Regionen, in denen es tatsächlich schwer ist, eine Ladestation zu finden. Ein totales Totschlagargument, auch wenn es Apps gibt, die helfen wollen. Ein weiterer Nachteil ist die begrenzte Reichweite vieler Elektrofahrzeuge, die dazu führen kann, dass sie nicht für längere Fahrten geeignet sind. Das Nachladen der Batterien auf längeren Strecken kann zu einem echten Hindernis werden, wobei sich hier in den letzten Jahren und Monaten einiges getan hat. Auch zukünftig wird dieses Thema wohl immer besser gelöst werden können. Und wenn man ehrlich ist, wird ein Großteil der Fahrstrecke – vor allem in den Städten – in einem Bereich sein, bei dem nur wenig verbraucht und lange nachgeladen werden kann…

Ein wichtiger Faktor bei der Elektromobilität, der auch darüber entscheiden kann, ob ein Elektrofahrzeug tatsächlich nachhaltiger und klimafreundlicher ist als ein Verbrenner-Fahrzeug ist, ist die Auswahl der eingesetzten Rohstoffe. Hierbei im Speziellen geht es um diejenigen Rohstoffe, die in der Batterie eingesetzt werden. Denn wenn man mal ehrlich ist, unterscheiden sich die Rohstoffe des restlichen Autos nicht sonderlich zwischen den einzelnen Antriebstechniken. Bei den Betriebsstoffen ist das anders, aber dazu später mehr. Maßgeblich, und das wird von Kritikern auch immer wieder ins Feld geführt, ist der Einsatz der Materialien in der Batterie. Derzeit sind das vor allem Lithium, Kobalt, Mangan, Nickel, Grafit, Kupfer und Aluminium. Diese Rohstoffe werden aufwändig aus der Erde gewonnen und müssen, wie alle metallischen Rohstoffe aufbereitet und raffiniert werden. Für den CO2-Ausstoss bedeutet die gesteigerte Nachfrage an Elektrofahrzeugen damit natürlich auch erst einmal eine Steigerung – mehr Produktion, mehr CO2.

Quelle: World Economic Forum (Hg.) (2019): A Vision for a Sustainable Battery Value Chain in 2030. Unlocking the Full Potential to Power Sustainable Development and Climate Change Mitigation. Online verfügbar unter http://www3.weforum.org/docs/WEF_A_Vision_for_a_Sustainable_Battery_Value_Chain_in_2030_Report.pdf, zuletzt geprüft am 14.01.2021.

Diese Darstellung sagt aber zunächst einmal nur aus, dass die Produktion steigt. Eine andere Darstellung aus der gleichen Quelle zeigt aber noch die CO2-Verhältnisse für Fahrzeuge auf:

Quelle: World Economic Forum (Hg.) (2019): A Vision for a Sustainable Battery Value Chain in 2030. Unlocking the Full Potential to Power Sustainable Development and Climate Change Mitigation. Online verfügbar unter http://www3.weforum.org/docs/WEF_A_Vision_for_a_Sustainable_Battery_Value_Chain_in_2030_Report.pdf, zuletzt geprüft am 14.01.2021.

Hier ist jetzt das kleingedruckte wichtig: Man geht davon aus, dass ein Fahrzeug 13 Jahre lang jährlich 15.000 Kilometer zurücklegt. Die Batterien würden damit also rund 200.000 km ermöglichen. Und aus dieser Quelle wird dann auch ersichtlich, dass Elektromobilität einen großen Einfluss auf den CO2-Ausstoß haben kann. Batteriehersteller und/oder Fahrzeugproduzenten geben eine Garantie von 80.000 km für die Batterien. Und genau da fängt es an, dass man bei einer Bilanzierung sehr genau aufpassen muss, was vorausgesetzt wird. Häufig höre ich auch den Hinweis, dass Fahrzeuge ja X0.000 km fahren müssten, bevor sie pari sind mit einem Verbrenner – und das ist auch richtig. Das steht und fällt vor allem mit dem Energiemix, den ein Auto „tankt“ und mit den Recyclingwegen der Materialien. Die Batterien von Elektrofahrzeugen sind in der Regel sehr schwer zu recyceln und es ist für die Nachhaltigkeit der elektrischen Mobilität enorm wichtig, dass dies in Zukunft sinnvoll gelöst wird, um sicherzustellen, dass Elektrofahrzeuge nachhaltiger und umweltfreundlicher sind.

Betriebsstoffe braucht ein Elektrofahrzeug wenige, deutlich weniger als ein Verbrennungsmotor. Und damit meine ich jetzt nicht das offensichtliche Benzin. Elektrofahrzeuge benötigen auch kein Getriebe-Öl mehr, da sie in der Regel kein Getriebe mehr haben. Auch wenn bei Audi das vielleicht noch nicht bei jedem angekommen ist – besonders nicht in der Bordelektronik, wie das Bild von Georg Konjovik beweist…

Ein Elektromotor, wie er bei Elektrofahrzeugen eingesetzt wird, hat deutlich weniger Verschleißteile und muss entsprechend weniger gewartet werden, Selbst der Abrieb der Bremsen ist geringer, da ein Elektromotor beim Bremsen hilt – Rekuperation wandelt Geschwindigkeit in elektrischen Strom und bremst dabei das Fahrzeug. Aber auch Luft- und Ölfilter, Zylinderkopfdichtungen und dergleichen werden nicht mehr benötigt. Das heist zwar nicht, dass Fahrzeughersteller auf regelmäßige Check-Ups verzichten (viele machen das mittlerweile remote) aber die Kosten für eben die Inspektionen und Betriebsstoffaustausch fallen weg.

Unter dem Strich glaube ich, dass Elektrofahrzeuge nachhaltiger sein können und häufig auch schon sind als Verbrenner. Stellschrauben sind Materialien in der Produktion und der Energiemix, aus dem der Strom für das Auto kommt. Mit guten Recyclingwegen für das Fahrzeug und dessen Batterie wird schließlich auch diese Lücke noch geschlossen, so dass einer Umweltfreundlichen und CO2-armen Mobilität nichts mehr im Wege steht.


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Kommentare

2 Antworten zu „Meine Gedanken zu Elektrofahrzeugen (Autos)“

  1. Avatar von Melanie
    Melanie

    Hallo Christian, spannende Gedanken. Bei mir werden die Bilder aus dem „A Vision for a sustainable..“-Report nicht angezeigt. Habe ihn mir zwar runtergeladen, aber er ist ja nicht gerade kurz..
    Vielleicht kannst du sie noch einfügen?
    viele Grüße!

    1. Avatar von Christian
      Christian

      Hallo Melanie,
      auch hier danke für den Hinweis. Die Bilder sind wieder drin – keine Ahnung, was da passiert ist…
      Grüße!

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